Mittwoch, 22. September 2010

Reisebericht 2. Tag in Bali: Fluch der Götter

Tatsächlich sind wir heute mal früh aufgestanden. Um 07:00h hat der Wecker geklingelt. In der Nacht hat es wieder fleißig geregnet. An die Frösche und deren Gequake haben wir uns scheinbar gewöhnt, denn wir haben geschlafen wie Felsbrocken. Dafür wurden wir heute mit blauem Himmel belohnt.
Wir hatten unseren ersten Kontakt mit der einheimischen Tierwelt. Warane in allen Größen tummeln sich gerne in dem kleinen Dschungel, der an "unsere" Wiese grenzt. Hierbei konnten wir auch lernen, dass Warane sehr gut über Zäune klettern können. In den Pool gehen sie nicht. Sie wollten auch nichts mit uns zu tun haben. Irgendwie langweilige Tiere.

Es gab auch unser erstes Frühstück nach Landesart. Nasi Goreng mit Früchten und Co. War lecker. Siehe auch das beigefügte Foto. Nicht das wir einen Handschlag beim Servieren oder der Zubereitung gemacht hätten. Wir sind ein dekadentes Grüppchen. Dafür war das Probieren der Früchte abenteuerlich: Melone, die exakt aussah wie Ananas. Was es nicht alles gibt! der Wahnsinn. das einzige, das echt fehlt, ist guter Kaffee mit Milch.

Bis 14:00h haben wir faul am Pool in der Sonne gelümmelt. Einige soll da ja noch mal der Schlaf übermannt haben. Die anderen haben den Fluch der balinesischen Götter auf sich gezogen. Insbeondere unser kleiner Nimmersatt. Kaum lag die Opfergabe unter dem Baum am Pool, liebevoll in einem Körbchen angerichtet, schlich man sich an, um ein Bonbon zu entwenden. Leider wurde der Genuß durch mich unterbrochen. Die übrig Gebliebenen versuchten verzweifelt, die bevorstehende Verfluchung abzuwenden. Das Bonbon wurde dem Körbchen umgehend wieder zugeführt. Wenn es jetzt weiterhin regnet, wissen wir ja den Grund.

Trotz des schlechten Omens sind wir dann zum Fischmarkt in Jimbarin gefahren, dauerte 20 Minuten. Auch hier kassieren die Taxifahrer scheinbar Provision. Wir sind nämlich in einem schweineteuren Restaurant mit einer Glasfront aus Aquarien gelandet. Unser Essen hat uns begutachtet. Jetzt iss mal einen Fisch, der Dich angeschaut hat...Naja, egal. Dafür haben die frischen Krabben in Riesenformat in Black Pepper Souce wenigstens geschmeckt. Die können auch nicht so gut mitleiderregend gucken.

Über den Preis decken wir das Tuch des Vergessens. Das Ganesha- Restaurant lag idyllisch direkt am feinen weißen Strand. Und wir konnten herrlich relaxen, als wir den heranrollenden Wellen zuschauten. Die Balinesen haben ein Faible für Drachen. Wir konnten sie in allen Variationen betrachten: Mantarochen, Fische, Kastendrachen, etc..

Der Fluch holte uns wieder ein, als sich gegen Nachmittag dunkle Wolken am Horizont auftürmten. Dem Regen konnten wir nicht entgehen. So fiel unser Ausflug nach Kuta- City entsprechend intensiv ins Wasser. Trotzdem ist es aber angenehm warm. Was wiederum den Fröschen gut gefällt, was sie durch lautes und ausführliches Lautgeben kundtun.


Bali ist insgesamt ein Land, in dem man gerne den musischen Künsten frönt: bei der Massage wird gesungen, ist einem langweilig, singt man zum Klingelton des Mobiltelefons.
Außerdem sind wir mittlerweile dankbar für die kurzen Gesänge des Muezin in Ägypten. Im hinduistischen Tempel singt man eine volle Stunde - drei Mal am Tag. Kurz erwähnt, dass sich in unmittelbarer Nähe unserer Villa ein Tempel befindet? Oder sind es Gesänge, die den Opferdiebstahl wieder gut machen sollen?

Man könnte jetzt meinen, es gefällt uns hier nicht. Ganz im Gegenteil: wir chillen ganz herrlich und Meckern gehört ja bei den Deutschen mit dazu.

Und wenn man denkt, der Regen hört auf, dann regnet es nur noch mehr!


Guten Nacht Deutschland!