Freitag, 24. September 2010

Reisebericht 3. Tag in Bali- Ausflug nach Kuta


Der Tag beginnt, wie er auch aufgehört hat: mit strömendem Regen. Nachdem man sich in der Nacht schon an das beständige Plätschern gewöhnt hat, erschreckt einen dann die Ruhe,wenn der Regen aufhört. Plötzlich Stille - was ist los.

Und ab und zu knarrte unvermittelt die Tür zum Outdoor- Klo in der Nacht. Das hat mir kurze Schrecksekunden beschert, da ich auf der Türseite schlafe. Insbesondere der Riesengecko, mit dem ich gestern abend noch im Dunklen Bekanntschaft machte, schlich sich in meine Träume ein. Ich schwöre, der Gecko war Unterarm lang. Naja, die Nacht ist einfach Scheiße gelaufen. Deshalb war ich auch nicht traurig, nach dem Frühstück noch relaxen zu können. Es gab wieder Früchte, die ich noch nie gesehen habe. Eine sah aus wie eine Gurke in gelb, war hohl, schlauchartig und schmeckte wie eine Papaya.

Unser Freund der Waran war auch wieder da. Groß und unheimlich mit der Zunge schnalzend wie eh und je. Trotz aller Bemühungen war er erneut nicht zu einer Kontaktaufnahme bereit. Wahrscheinlich haben ihn die Worte "mitnehmen", "Kiste" und "Deutschland" endgültig verschreckt.

Um 10:00h kam dann unser Driver. Wir hatten ihn gestern abend in Kuta kennengelernt und er hat uns ohne zu handeln einen sehr guten Preis gemacht. Er hatte sich also für weitere Transportunternehmen qualifiziert. Heute waren wir dann noch mal in Kuta. Zuerst haben wir den "Krisna Markt" besucht (JL. Nusa Indah No.77).
Dort holen die Besitzer der Souveniershops ihre Ware. Beispielsweise kostet das Holzkatzenset dort nur 50 EuroCent bis 2 Euro. Tshirt und aller Touristenkrempel stapelt sich bis an die Decke. War sehr gut. Zwei ganze Körbe voller Sachen vom Batiktuch über traditionelle Hosen in rauen Mengen hat uns gerade 50 EURO gekostet. Badeshorts gibts für unter 2 EURO. Ein voller Erfolg.

Danach haben wir uns durch die Stadt zum Strand chaufieren lassen. Der Verkehr ist erdrückend und es nervt kollosal, sich durch die engen Straßen hindurchzufädeln. Alles geht quälend langsam.Man hätte neben dem Auto her laufend noch Geschäfte tätigen können. Hier kommt auch die Ballermannatmosphäre durch. Ein Shot ein Euro.

Am Strand angekommen haben wir es uns gut gehen lassen. Aufs Stichwort kam die tropische Sonne heraus und lachte auf uns herab.

Wind um die Nase und Wellen vor den Augen. Wir waren doch sehr in Versuchung, uns ein Bord zu leihen. Allerdings hat uns die Vernunft davon abgehalten. Unsere Anfängerkünste von Tobago und unserem Crashkurs hätten uns höchstens blaue Flecken und eine schlechte Erfahrung eingebracht. Also lieber neidvoll auf die anderen starren und träumen. Aber so wars auch schön. Wir haben uns ein schattiges Plätzchen gesucht. Pfiffige Einheimische haben Planen gespannt unter denen sie gekühltes Bier servieren. Emsig wie die Ameisen schleppen sie Plastikstühle herbei. Und der Service war unüberboten. Das Bier gabs für 15 und mit Cooler dran. Bewegte man sich auch nur einen Meter vom Stuhl weg, wurde es sofort wieder in die Kühltruhe gepackt. True Comfort!

Es gab da am Strand alles, was das Herz begehrt. Massagen, Maniküre, Pediküre, T-Shirt, etc. Die Händler haben uns sofort als Neulinge erkannt. Wir hatten den Fehler begangen uns an einer rießigen Plastikschildkröte zu knipsen. Das hat uns geoutet. Das und Stephans helle Haut.

Eine der Händlerinnen versuchte schon, ihn zu verkuppeln: "Do you have a Girlfriend? I like your Skin!! Its so white!!!".

Stephan hat aber auch Glück gehabt. Obwohl nur ein Menü beim Mc Donald`s bestellt, gab es vier zum Preis von 3 EURO. Da sind alle inklusive Driver satt geworden. Nicht das man uns was Böses unterstellt: es war eine Tüte und man hat es erst nachher bemerkt.

Nach zwei Stunden des Genießens, haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Vorher allerdings haben wir noch einen großen Supermarkt aufgesucht, um uns Mittag zu besorgen. Den allseits bekannten und geliebten "Carrefour". Da gab es 1 kg Shrimps für zehn Euro und 1 kg Squid für 6 Euro. Und leider wurde uns erst jetzt bewußt, wie sehr wir am Vortag übers Ohr gehauen worden sind. Naja ... die Langnase lernt dazu.

Jetzt sitzte wir mit vollem Magen in der Villa, haben unsere Shrimps mit Knoblausauce eingesaugt und lauschen den Geräuschen der kommenden Dämmerung. Also ner Menge Zikaden oder ähnlichem Getier. Ganz unidyllisch haben mich gefühlte tausend Moskitos in meinen rechten Zeh gestochen. Danke Autan!

Was heute noch zu lernen ist:

Geckos können auch Geräusche von sich geben. Sitzen zwei an der Decke neben der Lampe und warten auf Moskitos. Also ein kleiner und ein größerer. Dann wackelt der kleinere ganz doll mit Schwanz, plustert sich auf und zirptquietschtschnalzt um den großen zu vertreiben- und -nein- die wollen sich nicht paaren.

Und noch ein O-Ton:

Papa: Was für einen Film fährst Du denn? (Es geht ums Spülen- was wir nicht brauchen, da wir einen Butlerservice haben).

Stephan: Der Film heißt Realität!

Morgen verlassen wir den Süden, es geht in Richtung Norden.



Gute Nacht Deutschland.