Samstag, 25. September 2010

Reisebericht 4. Tag in Bali Nord Lovina (Villa Pelangi)

Heute war Reisetag. Vom Süden in den Norden. Wir haben uns wieder durch das Nadelöhr Kuta gezwängt. Nach 3,5h Stunden haben wir unsre neue Destination erreicht: Sulanyiah bzw. Lovina ganz im Norden.

Schön war es auch viele neue Eindrücke von Land und Leuten zu gewinnen. Unsere Reise führte uns an unzähligen Tempeln vorbei. Es gibt in jedem Ort drei Haupttempel für alle, dann noch einen Familientempel und unzählige viele kleine Tempel an den Wohnhäusern, Feldern und Gärten. Für alles gibt es eine Zeremonie: fürs Auto, für die Tiere, für die Pflanzen usw. Und das Ritual muss dann alle 6 Monte wiederholt werden. Die Hindus hier sagen , sie glauben an einen Gott. Er heißt nur anders, je nachdem wo man ist.

Weiß gekleidete Balinesen huschten auf Rollern an uns vorbei. Heute war die "Ceremony of education".

Wir haben zwei Zwischenstopps eingelegt.

Einmal haben wir eine Plantage besucht, die auf dem Weg lag. Sie heißt "Tegal Sari".Wir wollten den teuersten Kaffee der Welt probieren. Die Kaffeebohnen werden von einer bestimmten Katzenart gefressen. Die Katzenart heißt "Luwak". Nach dem Ausscheidungsprozess wird alles wieder eingesammelt. Dann dem üblichen Kafferöstungsprozedere zugeführt.



Und dann hat man den teuersten und leckersten Kaffee der Welt. Hier sagt man dazu Kakakaffee. Ein Kilogramm kostet 250 Euro. Wir haben ein Tässchen probiert- für drei Euros. Es war jetzt nicht schlecht, hat aber keine orgiastischen Zustände ausgelöst.
Dann haben wir noch allerhand Tees, balinesischen Kaffee und Kakao versucht. Der Ginger- und der Lemontee waren nicht schlecht. Leider war alles ziemlich teuer. Daher haben wir von einem Erwerb abgesehen.

Kurze Zeit später haben wir an einem Tal unseren Lunch eingenommen.

Die Hänge des Tals war von Reisterrassen überzogen. Im Hinterland konnte man den Regen als graue Front herannahen sehen. Er verfolgte uns wohl immer noch, der Fluch der Götter. Dafür kam Montezumahs Rache uns nicht in der Quere nach der Speiseneinnahme. Lecker wars unser Bami/ Nasi. Die Würzung der Speisen hier lässt alles aufregend und erfrischend neu schmecken.

Danach schlängelte sich die Straße die Berge herauf. Unser voll geladenen Wagen musste sich ganz schön quälen. Wir passierten den höchsten Punkt Balis mit (glaub ich) um die 1200 m. Wolken hingen wie Nebel über dem Wald. Die Bäume tauchten als vershcwommene Schemen aus der weiß- grauen Wand auf. Geheimnisvoll. An einigen Rastplätzen in den Bergwäldern hockten Affenhorden. Makaken mit grauem Fell und beachtlichen Eckzähnen. Sie plünderten im Teamwork die hinterlassenen Müllberg oder kratzten sich faul den Bauch.

Auf der Fahrt erfahren wir auch, dass es dieses Jahr gar keine Trockenzeit gegeben hat. Es hat durchgehend geregnet.

Der Platz im Auto erschien mit der Zeit immer enger und unsere Gepäckberge kamen bedrohlich ins Wanken und schienen auf uns zuzurutschen. Wir haben aber auch jeden Millimeter des Minibusses ausgeschöpft.
Die Müdigkeit ließ unsere Köpfe auf die Kopflehnen sinken. Gerade als wir in den Schlaf hinüberzugleiten drohten, wurde die Straße auf einmal ruckelig und der Wagen bockte über Schlaglöcher. Da flogen die Köpfe schnell wieder nach vorne. Tatsächlich angekommen.
Die Knochen strecken und aussteigen.

Unsere neue Villa liegt direkt am Meer. Wir haben wieder einen eigenen Pool und manchmal sieht es fast so aus, als ob man vom Pool aus ins Meer schwimmen könnte. Die Villa wird vom privat vermietet. Daher müssen wir uns bei der örtlichen Polizei anmelden: 30.000 RP pro Person bezahlen und Pass abgeben. Die Strände hier im Süden sind ganz schwarze Vulkanstrände Wir haben vier Schlafzimmer und den puren Luxus. Fast fühlen wir uns in eins der Musikvideos aus MTV versetzt, in denen schwarze Rapper ihr "BlingBling" präsentieren. Vier Buddhas säumen den Pool, aus denen Wasserfontänen in blaugrünes Wasser sprudeln.

Alles umsäumt von Gartenanlagen in üppigem Grün.

Unsere Schlafzimmer haben Glasfronten mit Meerblick. Irrsinnig, wahnsinnig schön. Drinnen alles stilvoll, klare Linien, Buddhagemälde. Das Paradies am Ende der Insel. Der Wind der See streicht um unsere Nase, während wir auf der Terrasse sitzen. Wir hören die Wellen rauschen. Was will man mehr.

Während des Sonnenuntergangs fielen für ca. 10 Minuten Heerscharen vom Blutsaugern über uns her. Urplötzlich waren sie auch wieder verschwunden.

Die hauseigenen Cicaks (Geckos) haben sie vermutlich endlich vielleicht verjagt.

Hausgäste haben wir auch: Katzen. Auch diese haben eine laute Stimme. Sobald man eine Bierdose öffnet, steigert sich ihr Gejammere bis zur Hysterie. Ich vermute, unsere Vorgänger haben hier mit Dosenfutter gefüttert. Hierfür ein Dankeschön in die Weiten des WWW geschickt. Auch wenn sie noch so niedlich ist. Eine kleine Katze kann eine Tortur sein.